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Hin und wieder komme ich mit Kunden in Berührung, die zwar schon seit Jahren am Markt präsent sind, aber schon immer nur "irgendwie" auftreten. Damit meine ich das nicht organisierte Erscheinungsbild nach aussen.

Die Visitenkarten sind, wenn überhaupt vorhanden, nicht mehr aktuell. Das Briefpapier ist anders gestaltet als die Visitenkarten. Auf dem Firmenwagen prangt ein Schriftzug in anderer Schrift oder Farbe als auf Briefpapier oder Visitenkarte. Die Webseite, so es denn eine gibt, präsentiert sich im Charme der 90er Jahre und die eMail-Adresse ist von T-Online.

Wie kommt es dazu? Man hat vielleicht irgendwann nach der Wende angefangen, selbständig zu arbeiten, kümmert sich seitdem nur ums Geschäft und verliert die Aussenwirkung der eigenen Firma ein Stück weit aus dem Auge. Verständlicherweise hat Tischlermeister XY nicht den Nerv und die Zeit dafür, immer alle aktuellen Entwicklungen im Internet, in sozialen Netzwerken und bei Werbemöglichkeiten zu verfolgen. Und nicht selten muss dann der Sohn, die Tochter, ein Bekannter oder der Praktikant herhalten, um etwas "frischen Wind" zu bringen. Ich war selbst mal ein solcher Praktikant. Man darf dann "eigenverantwortlich" das aktuelle Problem lösen. "Wir brauchen eine Homepage in diesem Internet, kümmer dich mal drum." (schlimmstes Beispiel: Zitat A. Merkel 2013 "Das Internet ist für uns alle Neuland.")

Das Ergebnis solch unkoordinierter Arbeit sieht nicht selten so aus:
Mitte der 90er wurde das Internet langsam aktuell, eine eMail-Adresse musste her. Da man sowieso Kunde der Telekom war, kaufte man sich auch dort den Internetzugang, gleich mit eMail-Adresse. Der erste Schritt war getan.
Der zweite folgte sogleich, "Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!" wurde stolz auf die selbst gedruckten Visitenkarten geschrieben, praktischerweise mit der Schrift, die im Word voreingestellt war. Also in Arial, Times New Roman oder wahlweise vielleicht in Comic Sans.
Schritt Nummer Drei: Da die schon seit Jahren benutzte Fakturasoftware keine Bilder oder spezielle Schriftarten im Rechnungsdruck unterstützte, hatte man auch keine Rechnungen mit eigenem Logo oder Schriftzug.
Und viertens: Weil Kunden vielleicht immer öfter nachfragten, brauchte man auch eine eigene Webseite. Kosten sollte sie nichts oder nicht viel, weil man diesem seltsamen Medium Internet eh nicht richtig vertraute. Aber Kunden fragten danach, also war es ganz praktisch, dass der Nachbarsjunge "sich mit Computern auskannte" und eine Homepage baute. Manchmal bekam man dann sogar seine eigene Domain "www.tischlerei-xy.de", wenn man Glück hatte. Sonst wurde es nur eine Web-Visitenkarte bei "mon.de" oder ähnlichen Hostern.

Aber auch wenn man eine eigene Domain hatte, die alte T-Online-Mailadresse wurde beibehalten. Auch 2015 gibt es noch Firmen, die keine "eigene" eMail-Adresse haben trotz eigener Domain. Vielleicht ist das für viele nur ein Schönheitsfehler, manchen fällt es gar nicht auf, aber mir kommt bei so etwas immer das kalte Grausen.

Glücklicherweise ist das oben beschriebene Horrorszenario seltener geworden, aber es gibt sie noch.

Ich möchte mich mit diesem Artikel auch gar nicht lustig machen über die Inhaber solcher Firmen. Ganz im Gegenteil. Ich habe Respekt vor jedem, der den Weg in die Selbständigkeit geht und täglich damit kämpft, seine Arbeitskraft bestmöglich zu verkaufen. Ich verstehe auch, dass die wenigsten die Fähigkeit haben, ein Logo oder gar ein Corporate Design zu entwickeln. Aber man kann und sollte sich auch helfen lassen, nach aussen positiver zu wirken.

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